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Tonia Botzenhardt: Zwischenbericht zu meinem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Politik

Nun habe ich schon knapp die Hälfte meines Freiwilligen Sozialen Jahres bei  der Bundestagsabgeordneten Mechthild Rawert hinter mir, und es bleibt weiterhin spannend.
Der Start in die 18. Legislaturperiode gestaltete sich sehr abwechslungsreich. Durch die außergewöhnlich langandauernden Koalitionsgespräche zog sich dementsprechend auch die Zuordnung der Abgeordneten in die verschiedenen Arbeitsausschüsse hin.

Nun steht es fest. Mechthild ist Berichterstatterin in der AG Gesundheit für Pflege, Frauengesundheit, reproduktive Gesundheit und sexuelle Vielfalt, für den öffentlichen Gesundheitsdienst, für HIV/Aids. Für ihre „Herzensthemen“, Frauen, Integration/Migration und Rechtsextremismus wird sie sich auch in dieser Legislaturperiode weiterhin engagieren. Und grade das macht meine Arbeit bei Mechthild so vielfältig. Denn auch ich interessiere mich für die Rechte der Frau als auch das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Auch das Thema Pflege ist etwas, das jede und jeden irgendwann betrifft. Es ist wichtig, dass dieses Thema ernster genommen und behandelt wird. Und genau dafür engagiert sich Mechthild.

Meine Arbeit im Bundestagsbüro bei Mechthild Rawert
Das Team um Mechthild besteht aus drei MitarbeiterInnen im Bundestagsbüro und zwei Mitarbeiterinnen im Wahlkreisbüro. Von Oktober bis Ende Januar habe ich im Bundestagsbüro mitgearbeitet, wobei meine Aufgaben sehr vielfältig waren. Das schließt die Fotobearbeitung für ihre Homepage und Facebook-Seite genauso mit ein wie verschiedenste Aufgaben der Büroorganisation bis hin zur gemeinsamen Planung von Veranstaltungen und Begleitung zu Terminen. Dabei empfinde ich mich als Teil des Teams und werde auch als volles Mitglied im Team empfunden. Generell ist die Atmosphäre und Stimmung sehr angenehm. Wir haben immer was zu lachen.

Ein nicht zu unterschätzender Aspekt sind die prägenden Eindrücke aus den Terminen, zu denen ich Mechthild begleite. Die im Anschluss auf die jeweiligen Termine zu erledigende Nachbearbeitung, wie deren öffentliche Präsentation auf Facebook und der Homepage, ist dabei genauso spannend, wie die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema im Vorfeld und währenddessen. Die Ehrenamtsbörse im Rathaus Schöneberg, eine Demonstration von Hebammen vor dem Paul-Löbe-Haus und das Informationsgespräch im Krankenhaus Waldfriede zum Thema FGM (Female Genital Mutilation) sind nur einige Beispiele bei denen ich Mechthild begleitet habe. Vor allem das Informationsgespräch zum Thema FGM war für mich mein bisheriges Highlight. Das war wirklich sehr interessant und beeindruckend.

Im Februar habe ich die beiden Mitarbeiterinnen im Wahlkreisbüro bei der Planung der nächsten Aktionen und Veranstaltungen im Wahlkreis unterstützt. Die Arbeit dort unterscheidet sich für mich von der im Bundestagsbüro, da ich hier etwas intensiver in die Planung der nächsten Aktionen, wie der Rosenverteilaktion zum Internationalen Frauentag am 8. März und dem Girl´s Day einbezogen werde. Es ist bemerkenswert, wie viel Organisation und Koordination im Vorfeld sich hinter solchen Aktionen verbirgt. Dadurch sind meine Aufgaben sehr vielfältig und breit gefächert. Ich freue mich schon auf die Durchführung dieser Aktionen im März.


PraktikantInnenprogramm der SPD-Bundestagsfraktion
Zu alldem nehme ich auch an dem PraktikantInnenprogramm der SPD Fraktion teil. Dort werden beispielsweise Führungen im Reichstag und im Bundeskanzleramt sowie Diskussionen mit Abgeordneten oder Firmen zu bestimmten Themen angeboten. Dadurch konnte ich schon an einer Führung im Bundeskanzleramt und einer Führung und Diskussion in der SPD-Parteizentrale (dem Willy-Brandt-Haus) teilnehmen.

Seminartage/-wochen durch die Trägerorganisation ijgd
Das FSJ-Politik/Demokratie findet in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) statt und dauert in der Regel 12 Monate. Es ist eine Vollzeitbeschäftigung bei einem Anspruch auf mindestens 26 Urlaubstage. Die „Freiwilligen“ erhalten ein festgelegtes Taschengeld (300 Euro und ein Jobticket) und sind sozialversichert. Fester Bestandteil des Programms sind fünf einwöchige Bildungsseminare und einzelne Seminartage zu bildungspolitischen Themen und Inhalten.

Diese bildungspolitischen Themen wurden von allen Teilnehmenden des Freiwilligen Jahres in der Politik in der ersten Seminarwoche Anfang Oktober zusammengestellt. Wir haben ausschließlich Themen gewählt, die uns wichtig sind und über die wir noch mehr erfahren wollen.

Mittlerweile hat eine weitere Seminarwoche stattgefunden. Dabei ging es inhaltlich vor allem um Demokratieentwicklung und die Rolle der Medien in der Politik. Auch die einzelnen Seminartage, die schon stattfanden, waren sehr informativ und spannend. Beeindruckend war vor allem der Besuch im Schloss Bellevue. Bundespräsident Joachim Gauck hatte zur Podiumsdiskussion zum Thema:  Zwischen zwei Staaten - Die „3te Generation Ostdeutschland“ eingeladen.

Zwischenfazit meines FSJ-P
Ich habe die richtige Entscheidung für mich getroffen und bedauere es ganz und gar nicht mein Freiwilliges Jahr in der Politik bei Mechthild Rawert zu absolvieren. Jeder Tag ist voll mit neuen Erfahrungen und Aufgaben. Ich bekomme einen wesentlichen Einblick in die Arbeitsabläufe des Bundestags und lerne viel Neues über politische Prozesse und den Arbeitsalltag der Bundestagabgeordneten.
In den kommenden Monaten werde ich sicherlich noch viele weitere Erfahrungen sammeln. Ich freue mich auf die anstehenden Aktionen und Veranstaltungen, die sicher so erlebnisreich sein werden wie andere vorher.

Tonia Botzenhardt, FSJ-P