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Bei der Ausbildung in der Pflege wieder nur ein Baustein und keine zukunftsorientierte Reform

Die Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in der Altenpflege steht am 21. Februar in 2./3. Lesung auf der Tagesordnung des Deutschen Bundestages. Ich gebe unumwunden zu: Ich habe die Beratungen als Berichterstatterin des mitberatenden Ausschusses für Gesundheit mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge aktiv begleitet.
Auf der einen Seite lenkt die Bundesregierung mit ihrem „Gesetz zur Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in der Altenpflege“ (Drs. 17/12179) endlich ein und übernimmt Positionen der SPD zur Förderung von Umschulungen in der Altenpflege. Andererseits wurde in dieser Woche wieder deutlich: Die Bundesregierung unternimmt nichts in Richtung grundlegende zukunftsorientierte Reform der Pflegeausbildungen. Dabei reden wir immer von Fachkräftemangel. Dieser nun per Gesetz vorgelegte Baustein wird nicht ausreichen, um das Berufsfeld Pflege für mehr und vor allem junge Menschen attraktiver zu gestalten.

Aus- und Weiterbildungsförderung in der Altenpflege

Für die Jahre 2013 bis 2016 fördert die Bundesagentur für Arbeit jetzt auch das 3. Umschulungsjahr in der Altenpflege. Diese, mal wieder befristete, Initiative soll der Ausweitung der Fachkräftebasis in der Altenpflege dienen Die fehlende Finanzierung des dritten Umschulungsjahres hatte zum drastischen Sinken der UmschülerInnenzahlen in diesen Berufen geführt.

Reform der Pflegeausbildung kommt nicht voran

Mit weinendem Auge sehe ich aber, dass die in der Koalitionsvereinbarung von CDU/CSU und FDP 2009 angekündigte Reform der Pflegeausbildungen nicht angepackt wird. Die Bundesregierung verspielt damit Perspektiven für das Berufsfeld und für die hier Beschäftigten, sie verspielt die berufliche Zukunftsfähigkeit von Pflegerinnen und Pflegern.
Wie dramatisch die Situation jetzt schon in vielen stationären Einrichtungen ist, zeigt die aktuelle Stichprobe von ver.di unter 200 Kliniken. Allein im Pflegesektor fehlen in den Kliniken schon jetzt bis zu 70.000 Fachkräfte. Ich fordere die Bundesregierung auf, nicht immer nur die Wichtigkeit der Pflege in schönen Worten zu betonen, sondern endlich auch zu handeln.
Denn Fakt ist: Nur bessere und modernere verbesserte Ausbildungs- und Beschäftigungsziele und -bedingungen machen die Pflege als Berufsziel für junge Menschen attraktiv. Nur gut ausgebildete und hochmotivierte Fachkräfte sichern eine qualitativ hochwertige PatientInnenversorgung im stationären und ambulanten Bereich.