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Wertschätzung und Dank für professionell Pflegende, pflegende Angehörige und Ehrenamtliche

12. Mai 2017: Internationaler Tag der Pflege

12.-18. Mai 2017: Berliner Woche der pflegenden Angehörigen

Der „Internationale Tag der Pflege“ („International Nurses Day“) sowie die „Woche der pflegenden Angehörigen“ in Berlin sind ein sehr guter Anlass, um alle Pflegenden in den Mittelpunkt zu stellen. Der Internationale Tag der Pflege wurde zu Ehren der britischen Krankenschwester Florence Nightingale (geboren am 12. Mai 1820) ins Leben gerufen. Die Berliner „Woche der pflegenden Angehörigen“ hat zum Ziel, pflegenden Angehörigen Anerkennung und Wertschätzung für ihre wichtige und beeindruckende Leistung entgegenzubringen. Ich freue mich, dass wir in dieser Legislaturperiode viele Verbesserungen für pflegende Angehörige und professionell Pflegende erreichen konnten.

Professionell Pflegende, pflegende Angehörige, Ehrenamtliche, alle an der Pflege beteiligten Menschen leisten für unsere gesamte Gesellschaft, aber auch für jede einzelne pflegebedürftige Person unerlässliche und wertvolle Arbeit. Ihnen gebührt außerordentlicher Dank für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Versorgung von pflegebedürftigen und kranken Menschen. Sie verdienen Respekt, Wertschätzung und Anerkennung. Mit der Verleihung der Ehrennadel „Berliner Pflegebär“ werden wir bei der „Woche der pflegenden Angehörigen“ stellvertretend für die pflegenden Angehörigen konkrete Gesichter der Stadt ehren. Ich freue mich sehr darauf, persönlich bei der Ehrung einen der Pflegebären überreichen zu dürfen.

Die hohe Bedeutung von pflegenden Angehörigen

Ein Großteil der Pflegebedürftigen (ca. 1,4 Mio.) wird ausschließlich von pflegenden Angehörigen betreut und versorgt. In Deutschland pflegen etwa fünf Millionen Angehörige, eine noch größere Zahl begleitet Familienmitglieder, die auf Unterstützung im Alltag angewiesen sind. Seit Jahren steigt die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen kontinuierlich an - Tendenz noch weiter ansteigend. Aktuell leben deutschlandweit rund 2,9 Millionen pflegebedürftige Menschen, wobei fast drei Viertel von ihnen in der eigenen Häuslichkeit versorgt werden.

Reform der Pflege: Verbesserungen für pflegende Angehörige

Wir haben in dieser Legislaturperiode die größte Reform der Pflegeversicherung seit ihrer Entstehung durchgeführt. Damit haben wir vieles erreicht und auf den Weg gebracht. Mit den Pflegestärkungsgesetzen haben wir Angehörigen mehr Entlastung und Erleichterung bei der Pflege, Betreuung und Versorgung ihrer pflegebedürftigen Angehörigen zukommen lassen. Pflegende Angehörige haben nun erstmals Anspruch auf eine eigene Pflegeberatung. Die soziale Absicherung pflegender Angehöriger ist durch die für viele mögliche Entrichtung von Rentenbeiträgen durch die Pflegeversicherung und durch die Verbesserung des Versicherungsschutzes in der Arbeitslosenversicherung gestärkt.

Darüber hinaus erhalten pflegende Angehörige jetzt deutlich mehr Unterstützung, wenn sie im Urlaub oder selbst erkranken sind. Für die kurzfristig notwendig werdende Organisation von Pflege für eine* nahe Angehörige* wurde ein Anspruch auf Pflegeunterstützungsgeld als Lohnersatzleistung neu eingeführt. Mit dem Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf ermöglichen wir, dass Angehörige bis zu sechs Monaten aus dem Beruf aussteigen können, um einen nahen Angehörigen in häuslicher Umgebung pflegen zu können. Außerdem besteht Anspruch auf zweijährige Reduzierung der Wochenarbeitszeit.

Reform der Pflege: Verbesserungen für professionell Pflegende

Auch für professionell Pflegende haben wir viel erreicht. Entwickelt und implementiert wird ein Personalbemessungsinstrument für die Pflege, die Pflegedokumentationen vereinfacht, Personaluntergrenzen in Kliniken werden eingeführt. Wir haben die Tariflöhne gestärkt. Sie dürfen nicht mehr von den Krankenkassen als unwirtschaftlich abgelehnt werden. Den politischen Kompromiss für eine breitere Pflegeausbildung werden wir zeitnah verabschieden und so den Pflegeberuf attraktiver machen.

Die SPD bleibt dabei: Wir wollen die flächendeckende generalistische Pflegeausbildung, wollen primärqualifizierende Studiengänge Pflege, wollen Durchlässigkeit, wollen statt Schulgeld eine Ausbildungsvergütung - und das so schnell wie möglich. Pflegefachkräfte haben eine gute Ausbildung und Arbeitsbedingungen sowie eine faire Bezahlung verdient.

Und ich will noch mehr

Wir haben vieles bewegt und vorangebracht. Aber ich will noch mehr:

Wir müssen die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf für alle verbessern.

Wir müssen die Pflegequalität für alle sichern.

Wir müssen Erwerbs- und Sorgearbeit zusammendenken, müssen die bezahlte Sorgearbeit unter anderem in den Gesundheits- und Pflegeberufen aufwerten, müssen einen allgemein verbindlichen Tarifvertrag für diese Branchen ausgestalten.

Wir müssen professionell Pflegenden eine Stimme geben. Deswegen kämpfe ich für die Pflegekammer.