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"POINT- Potentiale integrieren“ - Neues Modellprojekt zur Integration von alleingeflüchteten Frauen - POINT-Sisters-Interessentinnen gesucht

Mit einem neuen Modellprojekt sollen Frauen, die allein nach Deutschland geflüchtet sind, besser in Ausbildung und Beruf integriert werden. Professionelle Coaches unterstützen die Frauen bei ihren individuellen Herausforderungen.

"POINT- Potenziale integrieren" wird in Berlin umgesetzt. Durchgeführt wird das Modellprojekt durch die Berliner Arbeitsmarktdienstleisterin Goldnetz gGmbH. Über interessierte POINT-Sisters freut sich Goldnetz.

"POINT- Potenziale integrieren" richtet sich an Frauen und Mütter mit Kindern, die ohne Partner oder andere Verwandte nach Deutschland geflüchtet sind und eine gute Bleibeperspektive haben. Diese sollen frühzeitig und nachhaltig bei der Integration in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft unterstützt werden. Das Projekt Point setzt dabei auf einen individuellen und ganzheitlichen Ansatz, der passend zur gerade veröffentlichten Studie der Charité Berlin auf die psychosoziale Dimension von Fluchterfahrung eingeht, kulturspezifische Methoden bzgl. Wissenserwerb und die besondere Qualität von Alltagserfahrung, die durch ein ehrenamtliches Begleitangebot entstehen kann, berücksichtigt. Es gibt ein umfassendes Unterstützungsangebot aus Beratung, Workshops, Treffpunkten sowie ehrenamtlichen Begleiterinnen, die geflüchteten Frauen den Weg in die deutsche Gesellschaft und in die Erwerbstätigkeit/Ausbildung ebnen. "POINT- Potenziale integrieren" ist bereits am 1. Januar 2017 als Teil der Bundesinitiative "Schutz von Frauen und Kindern in Flüchtlingsunterkünften" gestartet.

 Auftaktveranstaltung für "POINT- Potenziale integrieren"

Die entsprechende Kooperationsvereinbarung für das Modellprojekt „POINT - Potenziale integrieren“ wurde am 23. März von Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Ralf Michael Rath für die Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin und Brandenburg e.V.; Sabine Daniel im Auftrag der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in Berlin; Wolfgang Meier vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge; Bernd Becking für die Bundesagentur für Arbeit; Peter Clever für die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und Elke Hannack für den Deutschen Gewerkschaftsbund unterzeichnet.

Mit dem neuen Modellprojekt sollen Frauen, die allein nach Deutschland geflüchtet sind, besser in Ausbildung und Beruf integriert werden. Allein geflüchtete Frauen waren bislang nicht im Fokus der Arbeitsmarktintegration. Dabei wollen 75 Prozent der Frauen erwerbstätig werden und 50 Prozent haben bereits Berufserfahrung. Dr. Kleindiek stellte in seinem Grußwort fest, dass die Berufstätigkeit von allein geflüchteten Frauen ein wichtiger Schritt für die Integration und ein selbstbestimmtes Leben sei. Das Bundesfrauenministerium unterstütze das Projekt gern, da es von Berlin aus ein Modell für alle Bundesländer werden könne. Viele geflüchtete Frauen hätten eine Ausbildung, bräuchten jedoch Unterstützung bei der Orientierung, anderen fehlten die formalen Qualifikationen, aber sie hätten andere Kompetenzen, die aufgezeigt und mitbedacht werden könnten.

Die Teilnehmerinnen am Projekt erhalten für die gesamte Projektdauer professionelle und auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Unterstützung durch Jobcoaches. Die Aufgabe der Coaches ist es, bestehende Angebote für Frauen sinnvoll zu vernetzen. Doppelstrukturen sollen somit vermieden werden.

Viele Geflüchtete sind traumatisiert, entweder durch Erlebnisse noch im Heimatland oder durch Erlebnisse während ihrer Flucht. Das gilt natürlich auch für die Frauen, die allein oder mit ihren Kindern geflüchtet sind. Für diese Frauen steht die psychosoziale Betreuung zunächst im Vordergrund damit sie in die Lage versetzt werden, die deutsche Sprache zu lernen, sich in Deutschland zu orientieren, zu integrieren, einen Beruf auszuüben oder eine Ausbildung zu machen.

Point-Sisters werden die Berlinerinnen genannt, die ehrenamtlich eine Patenschaft für eine der geflüchteten Frauen übernehmen. Die Point-Sisters sollen die „Brücke in den Alltag“ sein. Die Patenschaften werden nach Sympathie und Interessen zusammengestellt. Gemeinsam kochen, Plaudern, Freizeitaktivitäten, Sport, Unterstützung bei den Alltagsfragen oder auch gegenseitiger Sprachunterricht - alles ist möglich. So werden auch die für eine Integration notwendigen sozialen Kontakte gestärkt.

Weitere Formate wie Workshops und Fachveranstaltungen runden das Angebot ab. Das Begleitangebot für allein geflüchtete Frauen soll zunächst für zwei Jahre in Berlin erprobt werden. Teilnehmen können allein geflüchtete Frauen mit und ohne Kinder, die eine gute Bleibeperspektive in Deutschland haben.

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