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Zuflucht in Friedenau

Seit einem halben Jahr wird das Rathaus Friedenau als Notunterkunft für geflüchtete Menschen genutzt. Betrieben wird die Notunterkunft vom Träger SIN e.V.. Um mir über die aktuelle Situation ein Bild zu machen, habe ich gemeinsam mit der Friedenauer Abgeordneten und Integrationssenatorin Dilek Kolat die Notunterkunft Rathaus Friedenau am 27. August 2016 besucht. Vor Ort sprachen wir mit der Heimleiterin Jessica Mettlen und der Ehrenamtskoordinatorin Elisabeth Wegner. Ich danke beiden für die uns geschenkte Zeit und die vielen neuen Erkenntnisse.

Derzeit leben 388 Menschen im Rathaus Friedenau. Davon sind etwa 180 minderjährig, von ihren wiederum 60 im Kitaalter. Schon diese Zahlen machen die immensen Herausforderungen deutlich, denen sich das sehr engagierte Team stellt: Zur sorgen ist für die Beschulung der schulpflichtigen Kinder in Willkommensklassen, für die Aufnahme der unter 6jährigen Kinder in nahegelegenen Kitas oder anderen pädagogischen Einrichtungen, und für die der „älteren Jugendlichen“ in Berufsschulen oder Oberstufenzentren - noch muss vielfach intensiv gesucht werden.

Am Anfang der Integration steht das Erlernen der deutschen Sprache. Die Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg wird ab September Alphabetisierungskurse in der Einrichtung anbieten. Ehrenamtliche Engagierte von „Friedenau hilft“ geben Deutschkurse. Eine wichtige Funktion haben auch niedrigschwellige Angebote, wie gemeinsames Kochen, Nähkurse oder das Fahrradfahrenlernen. Auch hier leisten viele Ehrenamtliche eine unschätzbar wertvolle Unterstützung. Ich danke allen Engagierten!

Im Rahmen des Masterplans Integration und Sicherheit des Berliner Senats sind die Mittel für die Deutschkurse an den Volkshochschulen verdreifacht worden, erklärte Integrationssenatorin Dilek Kolat. Auch mit dem neuen Integrationsgesetz des Bundes wurde der Zugang zu den Integrationskursen verbessert und die Wartezeiten verkürzt.

Wie geht es weiter?

Für das Jahr 2017 ist die Umwandlung der Notunterkunft in eine Gemeinschaftsunterkunft geplant, was zum Beispiel den Einbau von Küchen bedeutet. Diese sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich die Geflüchteten endlich selbst Essen zubereiten können und nicht mehr auf die Verpflegung durch Catering angewiesen sind. Auch der Innenhof des Rathauses wird umgestaltet. Hier sollen noch mehr Spielgeräte aufgebaut werden - angesichts der vielen Kinder ist das auch dringend notwendig.

„Friedenau hilft!“

Das Engagement der FriedenauerInnen ist bemerkenswert. Ihr Engagement wird durch das Willkommensbündnis „Friedenau hilft“ koordiniert. Hier können sich die BürgerInnen in acht Arbeitsgruppen treffen und konkrete bedarfsgerechte Hilfen anbieten.

Die aktuellen Bedarfslisten und Öffnungszeiten der Kleiderkammer und vieles mehr können auf der Webseite von „Friedenau hilft“ abgerufen werden. Bitte schauen Sie rein.