Hauptmenü

Kranzniederlegung anlässlich des 150. Geburtstages von Luise Zietz

Am 25. März 2015 hat sich der 150. Geburtstag der Reichstagsabgeordneten Luise Zietz gejährt. Mit einer Kranzniederlegung am Mittwoch, dem 25. März 2015, auf der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg würdigte die SPD das Engagement von Luise Zietz. Kränze am Grab dieser herausragenden Sozialdemokratin haben unter anderem Elke Ferner MdB, Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) und Mitglied des SPD-Parteivorstandes, sowie die Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg, Birgit Monteiro, niedergelegt.

Luise Zietz war eine Vorkämpferin für Frauenrechte. Sie war die erste Frau im Vorstand einer Partei und hat als SPD-Frauensekretärin den Internationalen Frauentag 1911 in Deutschland miteingeführt. Schon zuvor hatte Zietz schon lange für die Gleichstellung von Frauen und Männern gekämpft, für bessere Arbeitsbedingungen und für Geburtenkontrolle. Sie setzte sich für das Frauenwahlrecht ein, welches schließlich 1918 durch Erlass des Rates der Volksbeauftragten auf Initiative der SPD eingeführt wurde.  Bessere Arbeitsbedingungen für Frauen und Männern waren ihr ein ständiges Anliegen. Sie stand für Reformen für den Mutter- und Säuglingsschutz ein.

Neben Clara Zetkin, Rosa Luxemburg, Minna Kautsky und Amalia Seidel gehörte Luise Zietz zu jenen Schriftstellerinnen, die lebhaft in der sozialistischen Presse publizierten. Sie wies auf Missstände hin und betrachtete die gesellschaftlichen Umbrüche kritisch. Das Leben der Menschen konkret verbessern war ihr Anliegen.

Ihr rhetorisches und organisatorisches Geschick brachten ihr den Beinamen „weiblicher Bebel“ ein. Frauen wie Louise Zietz haben mir und vielen anderen Frauen den Weg in die Politik bereitet. Heute liegt der Frauenanteil im SPD-Parteivorstand bei 40 Prozent. Das hätte Louise Zietz sich vor mehr als 100 Jahren sicher nie träumen lassen.

1917 gehörte Luise Zietz zu den Begründerinnen der USPD und war bis zu ihrem Tod Mitglied des Zentralkomitees. 1919/1920 war sie Abgeordnete in der Nationalversammlung, später im Reichstag. Luise Zietz starb im Alter von 57 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes am 27. Januar 1922 in Berlin.