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Rawert vor Ort

Das Brunnenviertel und seine Orte der Teilhabe

 

Das Brunnenviertel lag einst etwas abseits, direkt an der Berliner Mauer. Heute ist es ein Quartier im Herzen Berlins: Zwischen U-Bahnhof Pankstraße im Norden und der Bernauer Straße im Süden; im Osten wird das Viertel vom Park am Nordbahnhof und im Westen vom touristisch bekannten Mauerpark begrenzt. Im Zentrum verläuft die Verkehrsader, die namensgebende Brunnenstraße. Die früher quirlige Ladenstraße hat sich gewandelt: Kleine Händler und Einrichtungen sind gewichen. Heute siedeln sich immer mehr Cafés, Co-Working-Spaces oder Künstler*innen an. Öffentliche Räume werden mehr und mehr zu gewerblichen Flächen. In diesem Viertel habe ich mich am 23. Oktober auf Spurensuche begeben: Wo sind noch Orte der Teilhabe, der Vernetzung und der Unterstützung zur Selbsthilfe? Ich danke Ana-Anica Waldeck, Mitglied der SPD Fraktion in der BVV Mitte, für diese Initiative zu dieser Tagestour.
Rundgang Olof-Palme-Zentrum (OPZ)
Mein Rundgang durch das herbstliche Brunnenviertel begann in der Demminer Straße. Dort wurde ich von Jochen Uhlender begrüßt. Er leitet das dortige „Olof-Palme-Zentrum“
https://www.olof-palme-zentrum.de/
 - eine Begegnungsstätte für junge Menschen und ein Nachbarschaftstreff unterschiedlicher Kulturen und Generationen. Außerdem ist er zudem der Stadtteilkoordinator für den Bereich Brunnenstraße-Nord. Stadtteilkoordinatoren orientieren sich stärker am Sozialraum, fungieren als Bindeglieder und Vermittler zwischen Bürger*innen, Initiativen und dem Bezirk. Der Wirkungsort von Jochen Uhlender ist das OPZ, ein Knotenpunkt im Kiez. 
Das OPZ ist ein moderner funktionaler Bau; es wurde 2015 direkt neben einer Grundschule errichtet. Es bietet vielerlei Räume der Begegnung: Ein offenes Nachbarschaftscafé, Räume für Kreativität, eine Werkstatt. Ein großer, teilbarer und mit moderner Tontechnik ausgestatteter Saal nimmt nicht nur die Schulspeisung der Grundschule auf sondern bietet auch Platz für Konzerte oder die Möglichkeit für junge Rapper ihre Performances einzustudieren. Multimedial ausgestattete Räume laden zum Digitalem Lernen oder zum Spiele-Abend mit der PlayStation ein. Eine Werkstatt, der Garten mit einem Tiny-House als Rückzugsort für Kinder und einem städtischen Gartenprojekt runden die Verwirklichungsmöglichkeiten am OPZ ab. Der Kiez braucht solche Orte der Teilhabe – insbesondere für Frauen, für Jugendliche, von denen die unter 18-Jährigen über 80% eine Migrationsbiographie haben. Im Kiez gibt es bisher keine Initiativen der migrantischen Selbstorganisation, kaum Kulturvereine. Es fehlen Beziehungs-Angebote an die Jungen, die Männer, die Väter.
Jochen Uhlender sieht die etliche Entwicklungen kritisch und beklagt, dass lokale Verwaltungen endlich so auszustatten sind, dass sie auch arbeitsfähig sind. „Mehr und mehr öffentliche Räume werden von Wohnungsgesellschaften an Gewerbe vergeben. Der Kontakt zu überforderten Behörden verschreckt junge Menschen insbesondere junge Familien – oft auch aufgrund sprachlicher Barrieren.“ Hier möchte er mit einem neuen Projekt des OPZ ansetzen. Der „Winterspielplatz“, ein niederschwelliges Begegnungsangebot in Kooperation mit der Kita, soll mehr Bildungspartnerschaften ermöglichen – beziehungsorientierte elternbezogene Sozialarbeit kann langfristig Geschlechterbilder innerhalb der Familien verändern helfen.    
Herbstlicher Kiezspaziergang
Beim Kiezspaziergang bringt Jochen Uhlender mir und meinem Wahlkreismitarbeiter Reik Högner sowie Ana-Anica Waldeck viel über die Sozialstruktur und die Architektur des Brunnenviertels bei. Er führt uns zu dem zuletzt als „Diesterweg-Gymnasium“ genutzten Gebäude, in dem der Schulbetrieb vor rund zehn Jahren wegen Asbest eingestellt wurde. Stadtteilkoordinator Jochen Uhlender will sich mit dem schleichenden Verfall nicht abfinden und fordert eine Sanierung. Er findet, das Baudenkmal böte „ein unheimliches Raumpotential für das gesamte Quartier. Die Architektur einer sich damals ändernden Bildungspolitik bietet Platz für Schulkonzepte und geschützte Teilhabemöglichkeiten unter einem Dach!“. In der Swinemünder Straße verweist er uns auf die breite Grünzeile: „Hier lassen sich öffentlicher Parkraum und städtische Verkehrsinfrastruktur aus Geh- und breiten Radschnellwegen zusammen verwirklichen!“ 
Besuch in der Seniorenfreistätte Jahresringe
In der Stralsunder Straße befindet sich die „Seniorenfreistätte Jahresringe“
http://www.jahresringe-ev.de/begegnungsstatten.html
. Träger ist der gleichnamige Verein Jahresringe e. V. mit Sitz in Marzahn, der diese Begegnungsstätte 2005 vom Bezirksamt Mitte übernommen hat. Das Haus wurde renoviert und ein schöner Garten angelegt. Heute kann der Verein mit drei Stellen, eine für die soziale Arbeit, eine für Jobcoaching und eine für finanzielle Koordination, auf den Bedarf älterer Menschen im Kiez sehr gut eingehen. Stadtteilkoordinator Jochen Uhlender bestätigt: „Der Kiez atmet wieder auf; es ist eine viel bessere Vernetzung erreicht worden.“ Hier treffen sich diverse Anwohner*innengruppen zu Tanzveranstaltungen oder besuchen eine der vier Sportgruppen. Diverse Vereine nutzen als Mieter*innen die Räume für ihre Aktivitäten. „Ältere Menschen bleiben in der Umgebung, die sie kennen und das Haus ist für viele ein zweites Zuhause geworden; hier wachsen Freundschaften“, beschreibt Frau Klein die Besucher*innen der Begegnungsstätte.
Das Corona-Jahr bringt für die Jahresringe deutliche und harte Einschränkungen mit sich. Nach einer Schließung und der vorsichtigen Wiederaufnahme der Begegnungen auf der Terrasse ist die Seniorenfreizeitstätte aktuell wieder geschlossen. Aber es habe auch viel Solidarität gegeben. Corona habe neues ehrenamtliches Engagement hervorgebracht oder bestehendes verstärkt. Es gibt konkrete Überlegungen, um Computer oder Smartphone-Schulungen in Kleinstgruppen durchzuführen. Senior*innen wollen den Kontakt zur Außenwelt erhalten, viele müssten dafür aber befähigt, empowert werden. Frau Klose zeigt sich also trotz der Beschränkungen zuversichtlich: „Wir sind ganz zufrieden und haben in dieser Phase den Fußbodenbelag im großen Saal erneuern lassen“. Sie verweist ausdrücklich auf die gute Netzwerkarbeit mit dem Olof-Palme-Zentrum, in dem Senior*innen sich wenigstens ab und zu treffen können. 
Ich danke Jochen Uhlender und Ana-Anica Waldeck herzlich für den eindrücklichen Tag im Brunnenviertel. 

Das Brunnenviertel lag einst etwas abseits, direkt an der Berliner Mauer. Heute ist es ein Quartier im Herzen Berlins: Zwischen U-Bahnhof Pankstraße im Norden und der Bernauer Straße im Süden; im Osten wird das Viertel vom Park am Nordbahnhof und im Westen vom touristisch bekannten Mauerpark begrenzt. Im Zentrum verläuft die Verkehrsader, die namensgebende Brunnenstraße. Die früher quirlige Ladenstraße hat sich gewandelt: Kleine Händler und Einrichtungen sind gewichen. Heute siedeln sich immer mehr Cafés, Co-Working-Spaces oder Künstler*innen an. Öffentliche Räume werden mehr und mehr zu gewerblichen Flächen. In diesem Viertel habe ich mich am 23. Oktober auf Spurensuche begeben: Wo sind noch Orte der Teilhabe, der Vernetzung und der Unterstützung zur Selbsthilfe? Ich danke Ana-Anica Waldeck, Mitglied der SPD Fraktion in der BVV Mitte, für diese Initiative zu dieser Tagestour.

„Die Ehrenamtlichen dürfen nicht vergessen werden“ – die Coronakrise trifft viele Projekte hart

 

Ruhig ist es in den gemütlich eingerichteten Räumen des AHA. Und man sieht sofort, worum es hier geht - Kontakt und Kultur, davon zeugen nicht nur die reichhaltige Anzahl an Gesellschaftsspielen, die gut ausgestattete Theke und die große Bühne rechts vom Eingang. Überall zeigen sich Zeugen der queeren Kultur, Bilder und Regenbogenflaggen. Aber ins Auge fällt sofort - hier regiert jetzt auch die Berliner SARS-CoV-2-Infektionsschutzverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Plexiglaswände und Desinfektionsmittel auf der Theke und Erfassungsbögen für die Kontaktverfolgung auf jedem Tisch. 

Ruhig ist es in den gemütlich eingerichteten Räumen des AHA. Und man sieht sofort, worum es hier geht - Kontakt und Kultur, davon zeugen nicht nur die reichhaltige Anzahl an Gesellschaftsspielen, die gut ausgestattete Theke und die große Bühne rechts vom Eingang. Überall zeigen sich Zeugen der queeren Kultur, Bilder und Regenbogenflaggen. Aber ins Auge fällt sofort - hier regiert jetzt auch die Berliner SARS-CoV-2-Infektionsschutzverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Plexiglaswände und Desinfektionsmittel auf der Theke und Erfassungsbögen für die Kontaktverfolgung auf jedem Tisch.

Sprache ist der Schlüssel zur Welt

 

Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Die Vielfalt der Sprachen ist groß: Es existieren zig Lautsprachen auf der Welt und es gibt Braille und die Gebärdensprache. Grundsätzlich dient Sprache der Kommunikation, dient der altersgerechten Persönlichkeits- und Sozialentwicklung sowie Förderung der Lern- und Leistungsfähigkeit. Wir denken in Sprache. Sprache hat Einfluss auf die Fähigkeit zum Denken, auf die gesamte kindliche Entwicklung und damit für ihre Lebenslaufperspektive. Familien suchen nach bestmöglichen ganzheitlichen Hilfen für ihre Kinder mit Hör- und Spracheinschränkungen.

Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Die Vielfalt der Sprachen ist groß: Es existieren unzählige Lautsprachen auf der Welt, und es gibt Braille und die Gebärdensprache. Grundsätzlich dient Sprache der Kommunikation, dient der altersgerechten Persönlichkeits- und Sozialentwicklung sowie Förderung der Lern- und Leistungsfähigkeit. Wir denken in Sprache. Sprache hat Einfluss auf die Fähigkeit zum Denken, auf die gesamte kindliche Entwicklung und damit auf die individuelle Lebenslaufperspektive. Familien suchen nach bestmöglichen ganzheitlichen Hilfen für ihre Kinder mit Hör- und Spracheinschränkungen.

Der Regenbogenkiez muss weiterleben - Die Corona-Pandemie offenbart die Verletzbarkeit queerer Strukturen

Berlin gilt nicht umsonst als „Stadt der Freiheit und Toleranz“. Die Berliner queere Szene ist riesig. Insbesondere im Schöneberger Norden meines Wahlkreises Tempelhof-Schöneberg gibt eine Vielzahl an Shops, Bars, Clubs, Kinos, Museen, Beratungsstellen und spezifischen LGBTIQ*-Events. Der Nollendorfkiez gilt als größte zusammenhängende Homosexuellenszene Europas. Nun bedroht die Corona-Pandemie zahlreiche Initiativen und Projekte. Insbesondere Selbständige, deren Beschäftigte und freie Mitarbeiter*innen in der Gastronomie, dem Veranstaltungsmanagement, der Kunst- und Verlagsszene sehen sich in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht.

Rechtliche Betreuung braucht mehr Aufmerksamkeit!

Berichterstatterin für einen Gesetzentwurf zu sein, bedeutet für mich weitaus mehr als nur den Gesetzestext genau zu studieren. Ich möchte vor und während der parlamentarischen Debatte erfahren, was sich für betroffene Menschen vor Ort in ihren unterschiedlichen Lebens- und Berufssituationen durch das jeweils spezielle Gesetz verändert bzw. was diese von diesem speziellen Gesetz erwarten. Deshalb gehe ich auf Besuchstour.

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