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03.12 - „Mechthild on Tour“: Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung in Lichtenrade

Menschen mit und ohne Behinderung wollen arbeiten gehen und ihren Lebensunterhalt selbstständig verdienen. Diese Allerweltsaussage wurde beim Besuch des Inklusionsunternehmens „Aller Hand Services gGmbH“ am 3.12.2020, dem alljährlichen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, erneut bestätigt. Mit dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen Aktionstag soll die Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderung sensibilisiert werden. Ihre Würde, ihre Rechte und ihr Wohlergehen stehen an diesem Datum im Mittelpunkt. 

Das in Marienfelde gelegene Inklusionsunternehmen Aller Hand Services gGmbH gehört zu den mehr als 40 Inklusionsunternehmen in Berlin, die in der Landesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen Berlin organisiert sind. Inklusionsunternehmen sind in erster Linie Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes und müssen sich dem Wettbewerb mit anderen Unternehmen stellen. Zusätzlich erfüllen sie jedoch einen besonderen sozialen Auftrag und übernehmen damit besondere gesellschaftliche Verantwortung. Sie beschäftigen in Berlin rund 1500 Menschen mit und ohne Behinderung. In Inklusionsunternehmen haben Mitarbeiter*innen nicht den Status von Patient*innen oder Rehabilitant*innen. Sie sind sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer*innen, die nach den gängigen Bestimmungen des Arbeits- und Tarifrechts beschäftigt werden. Inklusionsunternehmen sind damit Leuchttürme einer sozialen Marktwirtschaft, da sie zeigen, dass sie mit einer hohen Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderungen durchaus den Ansprüchen der Wettbewerbsfähigkeit genügen.

Weihnachtspende an Aller Hand Services gGmbH überreicht

Sehr anregend und informativ war das Gespräch mit der Geschäftsführerin Frau Ulrike Schüler und Herrn Michael Janke von Aller Hand Services gGmbH, so die einhellige Meinung auch bei den mich begleitenden Teammitgliedern Ursel Grunow und Sarah Friedeberg. Im Rahmen des Besuches konnte ich eine Teamspende in Höhe von 400 Euro an Frau Schüler überreichen. Um so größer die Freude, dass wir für dieses Unternehmen spenden wollten. Das gesamte Team hat beschlossen, dass unser Weihnachtsessen ausfällt, aber wir das Geld ja nicht einsparen wollen. Mit diesem Betrag wird laut Frau Schüler ein betrieblicher Härtefallfonds gegründet. Aller Hand Services gGmbH wird den neuen Härtefallfonds um den gleichen Betrag aufstocken. Ziel ist es, Mitarbeiter*innen in Notsituationen unkompliziert helfen zu können.

Dienstleistungsbetrieb Aller Hand Services gGmbH

Aller Hand Services gGmbH ist ein Dienstleistungsbetrieb mit den Arbeitsfeldern Photovoltaik- und Glasfassadenreinigung, Gebäudereinigung, Garten- und Landschaftsbau. Neu hinzugekommen ist die Auftragsdatenverarbeitung bzw. Digitalisierung historischer Dokumente. Durchaus stolz sind Frau Schüler und Herr Janke darauf, dass sie ihr Unternehmen bisher wirtschaftlich gesund durch die Corona-Pandemie führen konnten. „Handwerkliche Arbeit wird unverändert nachgefragt.“ Corona-Hilfen sind bisher noch nicht beantragt worden. 

Aller Hand Services gGmbH beschäftigt cirka 50 Mitarbeiter*innen, von denen rund 45 Prozent anerkannt schwerbehindert sind. Die meisten der Mitarbeiter*innen mit und ohne Behinderung arbeiten langfristig im Betrieb, viele bis zum Renteneintritt. Die Herausforderung des Altersdurchschnittes ist auch in diesem Unternehmen bekannt. Die Aufträge erhält Aller Hand Services von Privatkunden, öffentlichen Auftraggebern, Firmen oder Vereinen. Die FSD LWerk Berlin Brandenburg gGmbH - ehem. FSE Lankwitzer Werkstätten - ist 100%iger Gesellschafter der Aller Hand und Services gGmbH. Und sie sind Mitglied in der bag if, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Inklusionsfirmen in Deutschland.

Auch als Landesvorsitzende der AG Selbst Aktiv in der SPD Berlin freut es mich sehr, dass dieses Unternehmen Wirtschaftlichkeit und Inklusion erfolgreich zusammenbringt. Ich kritisiere sehr, dass immer noch zu viele Menschen mit Behinderung keinen Arbeitsplatz finden. Ihre Arbeitslosenquote liegt deutlich über der von Menschen ohne Behinderung. Dabei heißt es im Artikel 3 des Grundgesetzes, niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden – das gilt gerade auch für das Erwerbsleben. Leider sind wir von einem inklusiven Arbeitsmarkt weit entfernt.

Was ist für einen inklusiven Arbeitsmarkt noch zu tun?

Vieles, so die Meinung der SPD-Bundestagsfraktion. Die Rechte und Mitbestimmungsmöglichkeiten aller Arbeitnehmer*innen mit und ohne Behinderung sind auszubauen, für Menschen mit Behinderung ist die Teilhabe am Erwerbsleben noch auszubauen. Diese Haltung hat die SPD-Fraktion festgehalten in ihrem Positionspapier: "Mehr Mitbestimmung und mehr Teilhabe – 100 Jahre Betriebsverfassung und Schwerbehindertenrechtvom 27.10.2020.

Sollen Inklusionsbetriebe bei der Vergabe öffentlicher Unternehmen bevorzugt werden? Frau Schüler führt dazu aus, dass die Inklusionsunternehmen bei der Ausschreibung von öffentlichen Aufträgen in Konkurrenz zu privatwirtschaftlichen Unternehmen ständen. Deren niedrige Gebote lägen zumeist darin begründet, dass dort geringere Arbeitslöhne gezahlt würden und viele der Beschäftigten als Minijobber*innen tätig sind. Es sei begrüßenswert, dass der Senat sich für eine Tarifbindung ausgesprochen habe. Leider wird der Preis bei der realen Auftragserteilung doch noch stärker berücksichtigt.

Frau Schüler wünscht sich auch noch bessere Förderkonditionen, obgleich anzuerkennen ist, dass der Rot-Rot-Grüne Senat schon Wesentliches geleistet habe. Die Ausgleichsmöglichkeiten innerhalb eines Betriebes sollen flexibler und höher ausfallen. Zu überlegen sei angesichts des hohen Durchschnittsalters der im Unternehmen beschäftigten Menschen mit Behinderung auch, ob nicht nur beim Kriterium "Behinderung" sondern auch für das Kriterium "Alter" Zuschläge ermöglicht werden könnten.

(Fotos: Mechthild Rawert, MdB)

Menschen mit und ohne Behinderung wollen arbeiten gehen und ihren Lebensunterhalt selbstständig verdienen. Diese Allerweltsaussage wurde beim Besuch des Inklusionsunternehmens „Aller Hand Services gGmbH“ am 3.12.2020, dem alljährlichen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, erneut bestätigt. Mit dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen Aktionstag soll die Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderung sensibilisiert. Ihre Würde, ihre Rechte und ihr Wohlergehen stehen im Mittelpunkt.  
Das in Marienfelde gelegene Inklusionsunternehmen Aller Hand Services gGmbH 
https://www.allerhandservices.de/
gehört zu den mehr als 40 Inklusionsunternehmen in Berlin, die in der Landesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen Berlin 
https://inklusionsfirmen-berlin.de/politik-interessierte/
organisiert sind. Inklusionsunternehmen sind in erster Linie Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes und müssen sich dem Wettbewerb mit anderen Unternehmen stellen. Zusätzlich erfüllen sie jedoch einen besonderen sozialen Auftrag und übernehmen damit besondere gesellschaftliche Verantwortung. Sie beschäftigen in Berlin rund 1500 Menschen mit und ohne Behinderung. In Inklusionsunternehmen haben Mitarbeiter*innen nicht den Status von Patient*innen oder Rehabilitand*innen. Sie sind sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer*innen, die nach den gängigen Bestimmungen des Arbeits- und Tarifrechts beschäftigt werden. Inklusionsunternehmen sind damit Leuchttürme einer sozialen Marktwirtschaft, da sie zeigen, dass sie mit einer hohen Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderungen durchaus den Ansprüchen der Wettbewerbsfähigkeit genügen.
Weihnachtspende an Aller Hand Services gGmbH überreicht
Sehr anregend und informativ war das Gespräch mit der Geschäftsführerin Frau Ulrike Schüler und Herrn Michael Janke von Aller Hand Services gGmbH, so die einhellige Meinung auch bei den mich begleitenden Teammitgliedern Ursel Grunow und Sarah Friedeberg. Im Rahmen des Besuches konnte ich eine Teamspende in Höhe von 400 Euro an Frau Schüler überreichen. Um so größer die Freude, dass wir für dieses Unternehmen spenden wollten. Das gesamte Team hat beschlossen, dass unser Weihnachtsessen ausfällt, aber wir das Geld ja nicht einsparen wollen. Mit diesem Betrag wird laut Frau Schüler ein betrieblicher Härtefallfonds gegründet. Aller Hand Services gGmbH wird den neuen Härtefallfonds um den gleichen aufstocken. Ziel ist es, Mitarbeiter*innen in Notsituationen unkompliziert helfen zu können.
Dienstleistungsbetrieb Aller Hand Services gGmbH
Aller Hand Services gGmbH ist ein Dienstleistungsbetrieb mit den Arbeitsfeldern Photovoltaik- und Glasfassadenreinigung, Gebäudereinigung, Garten- und Landschaftsbau. Neu hinzugekommen ist die Auftragsdatenverarbeitung bzw. Digitalisierung historischer Dokumente. Durchaus stolz sind Frau Schüler und Herr Janke darauf, dass sie ihr Unternehmen bisher wirtschaftlich gesund durch die Corona-Pandemie führen konnten. „Handwerkliche Arbeit wird unverändert nachgefragt.“ Corona-Hilfen sind bisher noch nicht beantragt worden. 
Aller Hand Services gGmbH beschäftigt cirka 50 Mitarbeiter*innen, von denen rund 45 Prozent anerkannt schwerbehindert sind. Die meisten der Mitarbeiter*innen mit und ohne Behinderung arbeiten langfristig im Betrieb, viele bis zum Renteneintritt. Die Herausforderung des Altersdurchschnittes ist auch in diesem Unternehmen bekannt. Die Aufträge erhält Aller Hand Services von Privatkunden, öffentlichen Auftraggebern, Firmen oder Vereinen. Die FSD LWerk Berlin Brandenburg gGmbH 
https://lwerk-berlin.de/
- ehem. FSE Lankwitzer Werkstätten - ist 100%iger Gesellschafter der Aller Hand und Services gGmbH. Und sie sind Mitglied in der bag if – der Bundesarbeitsgemeinschaft der Inklusionsfirmen
https://bag-if.de/
 in Deutschland.
Auch als Landesvorsitzende der AG Selbst Aktiv in der SPD Berlin 
https://spd.berlin/arbeitsgemeinschaften/selbst-aktiv/
freut es mich sehr, dass dieses Unternehmen Wirtschaftlichkeit und Inklusion erfolgreich zusammenbringt. Ich kritisiere sehr, dass immer noch zu viele Menschen mit Behinderung keinen Arbeitsplatz finden. Ihre Arbeitslosenquote liegt deutlich über der von Menschen ohne Behinderung. Dabei heißt es im Artikel 3 des Grundgesetzes, niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden – das gilt gerade auch für das Erwerbsleben. Leider sind wir von einem inklusiven Arbeitsmarkt weit entfernt.
Was ist für einen inklusiven Arbeitsmarkt noch zu tun?
Vieles, so die Meinung der SPD-Bundestagsfraktion. Die Rechte und Mitbestimmungsmöglichkeiten aller Arbeitnehmer*innen mit und ohne Behinderung sind auszubauen, für Menschen mit Behinderung ist die Teilhabe am Erwerbsleben noch auszubauen. Diese Haltung hat die SPD-Fraktion festgehalten in ihrem Positionspapier Mehr Mitbestimmung und mehr Teilhabe – 100 Jahre Betriebsverfassung und Schwerbehindertenrecht
https://www.spdfraktion.de/system/files/documents/fraktionsbeschluss_mitbestimmung-teilhabe_20201027.pdf
vom 27.10.2020 festgehalten.
Sollen Inklusionsbetriebe bei der Vergabe öffentlicher Unternehmen bevorzugt werden? Frau Schüler führt dazu aus, dass die Inklusionsunternehmen bei der Ausschreibung von öffentlichen Aufträgen in Konkurrenz zu privatwirtschaftlichen Unternehmen ständen. Deren niedrige Gebote lägen zumeist darin begründet, dass dort geringere Arbeitslöhne gezahlt würden und viele der Beschäftigten als Minijobber*innen tätig sind. Es sei begrüßenswert, dass der Senat sich für eine Tarifbindung ausgesprochen habe. Leider wird der Preis bei der realen Auftragserteilung doch noch stärker berücksichtigt.
Frau Schüler wünscht sich auch noch bessere Förderkonditionen, obgleich anzuerkennen ist, dass der Rot-Rot-Grüne- Senat schon wesentliches geleistet habe. Die Ausgleichsmöglichkeiten innerhalb eines Betriebes sollen flexibler und höher ausfallen. Zu überlegen sei angesichts des hohen Durchschnittsalters der im Unternehmen beschäftigten Menschen mit Behinderung auch, ob es nicht nur beim Kriterium Behinderung sondern auch für das Kriterium Alter Zuschläge ermöglicht werden könnten.