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Bundesumweltministerin Barbara Hendricks überreicht Auszeichnung an die GeWoSüd

Die 1300 Wohnungen umfassenden Gartenstadt-Siedlung Lindenhof, die der Genossenschaft GeWoSüd gehört, ist am 3. November 2016 als UN-Dekade Projekt „Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet worden. Ich gratuliere sehr herzlich. Ziel der UN-Dekade ist es, alle gesellschaftlichen Gruppen zu mobilisieren, sich als Partner der Natur für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen zu engagieren. 

Bundesumweltministerin Hendricks unterstrich in ihrer Rede, dass die GeWoSüd ein Vorbild für den Erhalt der biologischen Vielfalt im Stadtgrün sei. Sie stellte klar, dass der städtische Raum nicht nur die „grünen Lungen“ der Grünanlagen brauche, sondern auch die biologische Diversität. Diese finde hier eine wunderbare Berücksichtigung. Auch Stadtentwicklungssenator Geisel, der die Glückwünsche des Berliner Senats zur Auszeichnung überbrachte, lobte das Engagement der GeWoSüd.  

Mit der Auszeichnung als UN-Dekade-Projekt wird das Engagement der Genossenschaft als Wohnungsbauunternehmen und das große ehrenamtliche Engagement der Bewohnerinnen und Bewohner für die aktive Förderung der biologischen Vielfalt gewürdigt. Der Geschäftsführer der GeWoSüd Genossenschaftliches Wohnen Berlin Süd eG, Norbert Reinelt, erläuterte die Maßnahmen, die die GeWoSüd eingeleitet hat. In der Gartenstadt Lindenhof wird seitJahren an der Reduktion der umweltschädlichen CO2-Emissionen gearbeitet. Wärme und Strom wird mittlerweile von zwei Blockheizkraftwerken geliefert. Die Summe intelligenter Einzelmaßnahmen führte zu einigen der energetisch besten Gebäuden der Genossenschaft: Ihr Heizwärmebedarf wurde um 62 Prozent gesenkt. Doch auch die Umwelt steht im Mittelpunkt. So gibt es 151 Hausgärten und gemeinschaftliche Grünbereiche. Nach einem Pflegeplan werden Bäume, die ihr biologisches Alter erreicht haben, sukzessive gegen gartenstadttypische Obst- und Nutzbäume ausgetauscht. Mitarbeitende der „Helfer im Kiez”-Aktion sammeln jährlich etwa zwei Tonnen Fallobst und verarbeiten diese zu Gelees, die auf dem jährlichen Wintermarkt im Lindenhof zu Gunsten eines Kinder-Hospizes verkauft werden.

Bei den Sanierungsarbeiten in der Siedlung wird strikt darauf geachtet, dass nistende Mauersegler in Ersatznistkästen umgesiedelt werden und nach der Sanierung an den Dachgeschossen neue Nistkästen befestigt werden. So wird der Bestand an Nistkästen ständig erhöht.

Auch die ca. 850 Bäume werden gehegt und gepflegt. Mit der Aktion „Mein Baum“ wird sichergestellt, dass für die Bäume, die ihr natürliches Lebensende erreicht haben, Ersatzpflanzungen stattfinden.Hausgemeinschaften, Firmen und natürlich auch Einzelpersonen können für Neupflanzungen spenden und eine Patenschaft für „ihren“ Baum übernehmen.

Seit 2013 hat die Siedlung ca. 650.000 neue (fliegende) BewohnerInnen, die zwischen Mai und September an den Blüten der im Lindenhof wachsenden Linden-, Akazien- und Robinienbäume saugen. In diesem Jahr konnten 120 Kg Honig durch die ehrenamtlichen ImkerInnen geerntet werden.

Zur Gartenstadt Lindenhof gehören auch Weiher, die die Habitate sind für Kröten und die europäische Sumpfschildkröte, die auf den Teichrosenblättern der Teichmummel sonnenbadet. Dank des reichen Nahrungsangebots sind ständig Reiher an und auf den Teichen zu beobachten. Die Lindenhof-Grundschule nutzt die Teiche für ihren Sachunterricht zum naturnahen Umgang mit Tieren und Pflanzen.