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20 Jahre Willy Brandt Center - „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“

Jungen Menschen muss ermöglicht werden, positiv in ihre Gesellschaften hineinzuwirken und für wirkliche Veränderungen werben. Dafür wurde 1996 das deutsch-israelisch-palästinensische „Willy Brandt Center“ in Jerusalem gegründet. Erst im Jahr 2003 erhielt das Willy Brandt Center allerdings seinen festen Standort: Ein Haus in Abu Tor, welches sich direkt auf der Grünen Linie - der Waffenstillstandslinie von 1948 zwischen Ost- und West-Jerusalem - befindet.

Das Willy Brandt Center (WBC) entstand aus einem Friedensprojekt, das permanenten Austausch und Verständigung zwischen den Jugendorganisationen Jusos der deutschen SPD, „Shabibet Fatah“ der palästinensischen Fatah und „Awoda“-Jugend der israelischen Arbeitspartei organisieren sollte. Die Vorsitzenden der Jugendorganisationen machten in einem Grundlagenvertrag die Eckpfeiler der zukünftigen Zusammenarbeit deutlich. Denn: Wahrhaftiger Frieden könne nur durch einen ständigen Dialog sowie gegenseitiges Verständnis für die Situation der Anderen erreicht werden. Dies wusste auch der Namensgeber Willy Brandt, dessen Zitat „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“ das Leitmotiv des Centers wurde. Für die Jusos unterzeichnete die damalige Vorsitzende und heutige Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles.

Junge Menschen treffen sich auf Augenhöhe und über Grenzen und Konfliktlinien hinweg

Das Ziel der Organisationen war von Anfang an klar: Junge Menschen müssen sich auf Augenhöhe und über Grenzen und Konfliktlinien hinweg treffen und austauschen können. Die Jugendlichen bringen sich in verschiedenen Projekten in den Bereichen Politik, Bildung und Kultur ein, bauen auf diese Weise Vorurteile ab und suchen gemeinsam nach Lösungen für eine bessere Zukunft. Mit dem WBC wurde somit ein sicherer Raum geschaffen, in dem Ideen entwickelt und selbstkritische Analysen getroffen werden können.

Zu Beginn verfolgten diese Richtung lediglich drei Jugendorganisationen, doch über die Jahre kamen aus allen Teilen der Gesellschaft Deutschlands, Israels und Palästinas immer mehr hinzu: Young Meretz oder die Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken. Nicht nur Kinder- und Jugendverbände, sondern auch KünstlerInnen fanden im WBC eine Heimat.

Auch wenn sich die palästinensische und die israelische Gesellschaft in den letzten 20 Jahren leider immer weiter voneinander entfernt haben, existiert das Willy Brandt Center noch immer. Solange es Menschen gibt, die an die Ziele des Willy Brandt Centers glauben, ist es auch wert sich dafür zu engagieren. Viele Menschen sind nicht bereit die Hoffnung an ein gemeinsames Miteinander aufzugeben. Für sie bedeutet das Willy Brandt Center viel mehr als eine Kooperation verschiedener Jugendorganisationen: Das WBC bietet eine Idee für eine bessere Zukunft.

Es sind auch nicht immer die großen politischen Erfolge, die das WBC ausmachen. Stattdessen sind es die Begegnungen zwischen jungen Menschen aus Deutschland, Israel und Palästina, die ansonsten gar nicht möglich wären. Je größer die Herausforderungen werden, desto dringender ist der Einsatz für den Frieden. Um weiter Menschen zusammenzubringen, die morgen über die Zukunft entscheiden werden. Als Mitglied des Fördervereins unterstütze ich daher aus diesen vielen Gründen seit Jahren die Arbeit des WBC.