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SeniorInnen: „Auf ein Wort“, Frau Rawert

Im Rahmen der Reihe „Auf ein Wort“ hat das zweite Sommerfrühstück von Mechthild Rawert am 7. Juli in der „Spukvilla“ der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Tempelhof stattgefunden. Teilgenommen haben LeiterInnen von SeniorInnentagesstätten und Seniorenhäusern in wohlfahrtsverbandlicher bzw. privater Trägerschaft, HeimärztInnen ebenso wie VertreterInnen der bezirklichen SeniorInnenvertretung, der Verdi- SeniorInnengruppe und der Arbeitsgemeinschaft AG 60+ der SPD.

Im Zentrum des Vormittags standen die Herausforderungen durch den demografischen Wandel: Die Organisation einer häuslichen Wohnumgebung, die es Älteren ermöglicht, selbstbestimmt in ihrer Wohnung zu verbleiben, gehöre hierzu ebenso wie Fragen zur Verbesserung von ambulanter und stationärer Pflege und der VerbraucherInnenschutz. Die Anwesenden wünschten sich von Mechthild Rawert im Interesse der Tempelhof- SchönebergerInnen eine noch stärkere Organisation von Solidarität.

Alle waren sich einig, dass dies eine notwendige Voraussetzung dafür sei, dass der soziale Zusammenhalt in unserer Gesellschaft auch weiterhin gelebt werde. Diskutiert wurden auch die Gefahren einer zunehmenden Isolierung und Vereinsamung älterer Menschen. Geäußert wurde der Wunsch nach Generationen übergreifenden, lebendigen und solidarischen Nachbarschaften. Im Sinne eines altersgerechten Bezirks wurden mehr Bänke auf den Straßen und fußnah erreichbare Einkaufsgelegenheiten, Banken und Postämter gefordert.

Dem Minutentakt in der Pflege ein Ende setzen
Intensiv wurde das Thema Pflege diskutiert. Allen Anwesenden bekräftigten, dass mit dem 2008 beschlossenen Pflege- Weiterentwicklungsgesetz viel Gutes auf den Weg gebracht wurde. Der seit dem 01. Januar geltende Rechtsanspruch auf eine Pflegeberatung, die bevorstehende Eröffnung des zweiten Pflegestützpunktes in Tempelhof- Schöneberg wurde ebenso begrüßt wie der Grundsatz „ambulant vor stationär“. In der kommenden Legislaturperiode müsse umgehend Weiteres im Bereich der Pflege geschehen: Vor allem müsse der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff, der Schluss macht mit der Pflege im „Minutentakt“, zügig umgesetzt werden. Mechthild Rawert versprach, sich weiterhin dafür stark zu machen.

Die ambulante Versorgung allein wird aber den Bedarf allein nicht schultern können. Das Bild der stationären Pflege sei vielfach zu Unrecht in weiten Teilen der Bevölkerung mit großen Vorbehalten versehen.

Seitens der VertreterInnen der stationären Pflege wurde herausgestellt, dass die Einrichtungen zunehmend daran interessiert seien, sich dem Kiez gegenüber zu öffnen. Sie wollen offene, einladende Häuser sein und nicht isolierte Inseln. Zur Vermeidung des Fachkräftemangels wurde die Aufwertung der Pflegeberufe - auch die finanzielle - als dringend notwendig erachtet. Grundsätzlich sei der von der SPD geforderte flächendeckende gesetzliche Mindestlohn auch für die Pflege von Nöten.

Die Gesprächsatmosphäre war gut, die Diskussion lebhaft. Gelobt wurde der Einsatz von Mechthild Rawert, die sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich um die Situation älterer Menschen in Tempelhof- Schöneberg kümmert und hier immer ein offenes Ohr habe.