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„Alles geht, aber eben nur anders“ - Welt MS-Tag 31. Mai 2017

Mechthild Rawert, MdB, Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg, Mitglied im Gesundheitsausschuss und Berichterstatterin für Pflege der SPD-Bundestagsfraktion erklärt:

„Am 31. Mai ist Welt MS (Multiple Sklerose) Tag. Das Motto der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) in diesem Jahr lautet „Alles geht, aber eben nur anders…“. Diesem schließe ich mich an und rufe dazu auf, mit Nachdruck, Engagement und voller Kraft daran zu arbeiten, dass Betroffene einen guten Weg finden können, mit der Krankheit zu leben. Dazu gehören gesundheitspolitische Maßnahmen im Gesundheitswesen, aber auch gesellschaftliches Engagement, Verständnis sowie gemeinsame Aktivitäten von und mit Gleichgesinnten.“

Politische Maßnahmen für Betroffene

Wir unterstützen Betroffene durch gezielte politische Maßnahmen. Die SPD-Bundestagsfraktion hat dafür gesorgt, dass der Deutsche Bundestag im Januar dieses Jahres beschlossen hat, dass Arzneimittel auf der Basis von Cannabis sowie getrocknete Cannabisblüten (Medizinhanf) schwer und chronisch erkrankten Menschen auf Rezept verschrieben werden können. Seit Jahren haben auch an MS erkrankte Menschen darauf gewartet, Cannabis verschrieben und die Kosten erstattet zu bekommen. Häufig sind sie durch Schmerzen stark belastet und können dadurch explizite Linderung erfahren. Oftmals führt MS zu Behinderungen. Durch das Bundesteilhabegesetz konnten wir die Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen stärken. Eine gute Versorgung ist abhängig von wirksamen, nachhaltigen Maßnahmen, die den Betroffenen am Ende zu mehr Teilhabe und Lebensqualität verhelfen können.

Multiple Sklerose

MS ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die das Gehirn sowie das Rückenmark umfasst. Im Rahmen der Erkrankung greifen Entzündungs- und Abwehrzellen des Körpers fälschlicherweise körpereigene Strukturen an. Dies wiederum führt zu einer Schädigung der Nervenfaser durch den Abbau der Hüllschicht/ Schutzschicht der Nervenfasern. MS wird als „Krankheit mit vielen Gesichtern“ bezeichnet, da die Symptome sehr vielfältig sind. Es können Muskelschwäche oder Lähmungen, eine krampfhafte Erhöhung der Muskelspannung, Gefühlsstörungen, Missempfindungen oder eine Minderung der Sehschärfe durch Entzündung des Sehnervs u.a. auftreten. Multiple Sklerose tritt meist im frühen Erwachsenenalter auf (20-40 Lebensjahr), wobei Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Weltweit leben schätzungsweise ca. 2,5 Millionen Menschen mit MS. In Deutschland leben nach neuen Zahlen des Bundesversicherungsamtes über 200.000 an MS erkrankte Menschen.

Volle Kraft voraus– gemeinsam stärker - gemeinsam aktiv

MS ist nicht heilbar, aber durch moderne Therapien mittlerweile gut behandelbar. Durch Wissenschaft und Forschung stehen aktuell immer mehr therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung, die positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben. Neben den Therapiemöglichkeiten ist es von enormer Bedeutung, dass die Betroffenen im Hinblick auf ihre Selbstständigkeit, ihre Ressourcen und Lebensqualität ausreichend Unterstützung erfahren. So ist neben den modernen Therapien der Ausbau der Barrierefreiheit, die Integration, die Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen enorm wichtig. Insbesondere gemeinsame Gespräche mit und durch Betroffene hilft mit der Erkrankung leben und umgehen zu können. Durch viele Initiativen, Selbsthilfegruppen und Vereine auf kommunaler, Landes- und Bundesebene wird den Betroffenen und deren Angehörigen kompetent und umfassend Hilfe und Unterstützung zuteil. Gemeinsame Aktivitäten können dazu beitragen stark und stärker zu werden und letztlich stärker als die Erkrankung selbst zu sein. Die Aktivitäten können dabei vielseitig sein und jeder*m Einzelnen zu mehr Mut, Hoffnung, Stabilität und Lebensqualität verhelfen.